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Film-Review Parasite (2019)

Bianca • Jan. 26, 2020

Achtung Spoiler!!!

Für alle, die ihn noch nicht gesehen haben findet ihr hier den internationalen Trailer zum Film.


1. Zusammenfassung der Handlung:

Achtung, viele Spoiler!!!!!

Die völlig verarmte vierköpfige Familie Kim, bestehend aus den beiden Eltern und zwei erwachsenen Kindern sucht nach allen möglichen Lösungen, um aus ihrer schwierigen Situation rauszukommen, als sich dem Sohn, Ki-Woo die Möglichkeit bietet in einer reichen Familie als Englischtutor zu arbeiten. Diese Chance lässt sich Ki-Woo nicht entgehen und er fängt an im Haus der Parks zu arbeiten, nachdem er sämtliche Dokumente gefälscht hat, um den Job zu bekommen.
Nach Ki-Woo schleust sich auch seine Schwester als Kunstlehrerin ein, natürlich ohne den Parks zu sagen, wer sie tatsächlich ist. Danach fängt auch der Vater, Ki-jung, als Chauffeur an, nachdem seine Kinder den vorherigen Chauffeur der Familie aus der Stelle feuern lassen. Danach ist die Haushälterin dran. Diese wird gefeuert, indem der Familie Kim vorgetäuscht wird, dass sie Tuberkulose hat und dadurch eine Gefahr für die Kinder sei und durch die Mutter der Kim-Familie, Chung-Sook, ersetzt. So haben sich nun alle Kims im Haushalt der Parks eingeschleust.
Diese machen eines Tages einen Familienausflug und lassen ihr Haus unbeobachtet zurück. Familie Kim nutzt das aus und breitet sich komplett aus: isst, was es dort gibt, stellt sich bereits vor wie es wäre so gut zu leben. Nur taucht plötzlich die alte Haushälterin auf und klingelt an der Tür. Sie scheint verzweifelt. Die Kims lassen sie herein und sie sagt sie müsse dringend in den Keller. Als sie nicht mehr zurückkommt, schauen die Kims nach und entdecken, dass die Haushälterin im Keller ihren Mann versteckt hat. Somit stellt sich raus, es haben nicht nur die Kims dort gelebt, auch die Familie der Haushälterin ist dort untergebracht. Der Mann der Haushälterin wird von Essen aus der „Oberfläche“ ernährt und diese hat deswegen wieder ins Haus gemusst, weil er beinahe verhungert wäre, da nur sie wusste, dass er dort unten ist. Es bricht ein Kampf aus zwischen den beiden Familien, den die Kims gewinnen. Sie lassen die ehemalige Haushälterin, die dabei eine Verletzung erleidet und auch daran stirbt, und ihren durchgedrehten Mann im Keller zurück und sperren diesen ab.
Plötzlich meldet sich aber Familie Park zurück und sagt sie würde nun zurückfahren, denn das Wetter hätte nicht mitgespielt. Die Kims müssen das Haus im Nu wieder zurechtbringen. Den Parks fällt bei ihrer Ankunft nicht auf, dass nicht nur die neue Haushälterin dort ist, sondern auch der Rest der Familie sich im Haus versteckt. Die Kims schaffen es im strömenden Regen aus dem Haus, nur um dann festzustellen, dass die eigene Wohnung komplett überlaufen wurde, aufgrund der naheliegenden Kanalisation und dem Regen. Sie übernachten in einer Turnhalle und am nächsten Tag geht es wieder auf die Arbeit.
Dort findet eine Geburtstagsfeier statt, die des jüngsten Sohnes. Aber dann gerät diese scheinbar normale Situation ins Wanken. Der Mann der ehemaligen Haushälterin, der noch im Bunker war, überwindet Ki-Woo und schlägt ihn mehrmals mit einem Stein auf dem Kopf, dann taucht er bei der Gartenparty auf und ersticht Ki-jung. Chung-Sook, die Mutter, bring wiederrum den Angreifer um. Der Vater der Kims, völlig überwältigt von der ganzen Situation, tötet den Vater der Parks und verschwindet.
Kurz danach wird gezeigt, dass Ki-Woo überlebt hat, seine Schwester aber nicht, und er und seine Mutter auf Bewährung freikommen. Der Vater ist komplett verschwunden. Wie sich rausstellt, hat der sich im Bunker versteckt, wo er mit dem Lichtschalter, den er vom Bunker aus nutzen kann (um das Licht im Haus an- und auszuzumachen), Morsesignale schickt. Ki-Woo sieht das zufällig und erkennt, wo sich sein Vater aufhält. Das Haus ist inzwischen von einer ausländischen Familie gekauft worden. Ki-Woo, immer noch verarmt, stellt sich vor, dass er das Haus kauft und seinen Vater aus dem Bunker holt. Damit endet der Film.
 
Weitere Links zum Film:



2. Unsere Analyse: 
Spoilerfrei!

Wir von Koyangi hatten mehrere von Boo Jong Hos Filmen gesehen: „The Host“ (2006) über einen Monster, der Han-Fluss lebt, „Snowpiercer“(2016) eine Dystopie über einen durch den Schnee fahrenden Zug in dem die letzten verbliebenen der menschlichen Zivilisation leben, „Okja“(2017), ein Netflix-Film über ein genetisch mutiertes Schwein. Diese Filme fanden wir alle hervorragend und würden jedem Fan von koreanischen Produktionen empfehlen, sie sich anzusehen, denn sie kombinieren Aspekte wie Gesellschaftskritik, die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und familiären Zusammenhalt.
Aber keiner von diesen Filmen kommt an „Parasite“ ran. Dieser Film ist ein „must-see“ für Korea und nicht Koreafans, denn er zeigt eine einzigartige Handlung und man hält während des gesamten Kinobesuchs den Atem an. Die schauspielerische Qualität von Song Kang Ho ist in dem Film nicht zu übertreffen. Fans von koreanischen Dramen, wie wir, locken auch die Auftritte von Choi Woo Sik („Hogu´ s Love“, „Fight my way“, „Train to Busan“), Park So Dam („Cinderella and four knights“), Cho Yeo Jeong („I need romance“). und Lee Sun Kyun („Pasta“, „Miss Korea“). Außerdem der eine oder andere Gastauftritt. 😉
„Parasite“ hat sich nicht nur als einer der erfolgreichsten Filme der koreanischen Filmgeschichte entpuppt. Im Vergleich zu anderen koreanischen Produktionen, die entweder vor allem in Ostasien bekannt wurden, wie „Along with the Gods“ oder in Indiefestivals und Arthouse-Filmfestivals Preise abgesahnt haben, wie z.B. sämtliche Filme in denen Park Chan Wook Regie geführt hat („Thirst“, „Oldboy“, „The Handmaiden“) hat der Film internationale Rekorde gebrochen. Er ist selbst in den US-Markt eingetreten und es ist sogar eine komplette Serienadaptation in Planung: https://www.spiegel.de/kultur/kino/parasite-hbo-macht-erfolgsfilm-zur-serie-a-93f3a624-5f73-4861-848a-70b46ca1de05
In Deutschland läuft der Film seit mehreren Monaten in den Kinos und dieser Trend wird wahrscheinlich anlässlich der anstehenden Oscar-Verleihung so bleiben. Einen Auszug der nationalen und internationalen Preise, die „Parasite“ gewonnen hat findet ihr hier:
 
2019: Gewonnen Cannes Film Festival: Palme d´Or (der höchste Preis, der in Cannes verliehen wird)
2020: Gewonnen Golden Globe Awards Bester nicht-englischsprachiger Film
2020: Gewonnen SAG Awards Bestes Schauspielensemble
2020: Oscarverleihung (ausstehend) Nominiert für 6 Preise, u.a. Bester Fremdsprachiger Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch

UPDATE: OSCAR AUSZEICHNUNGEN FÜR PARASITE

2020: Gewonnen Oscar für:
Bester Film
Beste Regie
Bestes original Drehbuch
Bester internationaler Film

Wir wünschen Parasite viel Erfolg bei der Oscarverleihung am 10. Februar 2020 und euch natürlich viel Spaß beim Schauen!

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